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Salemi
An dem Ort, wo einst die sykanische Stadt Halyciae war, an den Hügeln des Monte delle Rose, liegt Salemi, vom künstlerischen und monumentalen Gesichtspunkt aus, eins der zurückgezogensten und interessantesten Orte der Provinz Trapani. In der Altstadt befinden sich antike Gebäude, die mit dem lokalen Campanella Stein gebaut worden sind; Kirchen - die antikste ist die frühchristliche Basilika San Miceli; das mittelalterliche Schloss und das jüdische Viertel Rabato. Die sonst ruhige Stadt Salemi belebt sich an den Tagen des San Giuseppe Festes (19. März), wenn in den Straßen symbolische Abendmahle dargestellt werden, die aus ein nach dem anderen, aufeinander folgenden Altären bestehen, die mit Arabesken-Broten und sinnbildlichen Elementen geschmückt sind. Nicht zu versaumen sind die zahereichen kleinen Museen.
An dem Ort, wo einst die sykanische Stadt Halyciae war, an den Hügeln des Monte delle Rose, liegt Salemi, vom künstlerischen und monumentalen Gesichtspunkt aus, eins der zurückgezogensten und interessantesten Orte der Provinz Trapani. In der Altstadt befinden sich antike Gebäude, die mit dem lokalen Campanella Stein gebaut worden sind; Kirchen - die antikste ist die frühchristliche Basilika San Miceli; das mittelalterliche Schloss und das jüdische Viertel Rabato. Die sonst ruhige Stadt Salemi belebt sich an den Tagen des San Giuseppe Festes (19. März), wenn in den Straßen symbolische Abendmahle dargestellt werden, die aus ein nach dem anderen, aufeinander folgenden Altären bestehen, die mit Arabesken-Broten und sinnbildlichen Elementen geschmückt sind. Nicht zu versaumen sind die zahereichen kleinen Museen.
Geschichte
Die Stadt hat sehr antike Ursprünge und geht auf Halicyae zurück, ein sikanisch-elymisches Zentrum. Unter den Römern hatte sie das Privileg einer freien und immunen Stadt. Der Name stammt aus Salem und geht auf die Araber zurück, die ihre Spuren im Straßennetz in den Gassen und Höfen hinterlassen haben. Friedrich II. von Hohenstaufen hat das Schloss auf einer vorher bestehenden befestigen Struktur wieder aufbauen lassen. Die Stadt hatte eine wichtige Rolle während der Bewegungen 1848 und eine noch bedeutendere in dem Unternehmen des Zuges der Tausend im Jahr 1860: Im Rathaus von Salemi erklärte Garibaldi am 14. Mai 1860 die Diktatur. Die Stadt hat mit der Zeit eine starke kulturelle Dynamik entwickelt, die von berühmten Persönlichkeiten begleitet wird, wie der Wissenschaftler und Politiker Simone Corleo, der Musiker Alberto Favara, der Jurist Francesco D´Aguirre. Ein Einschnitt im sozialen Gefüge und in der städtischen Struktur ist mit dem Erbeben von 1968 einhergegangen, das beträchtliche Schäden, aber auch das Erstehen von neuen Wohngebieten verursacht hat.
Landschaft
Auf einem Hügel gelegen, 442 Meter über dem Meeresspiegel, öffnet sich Salemi auf ein malerisches Tal. Üppige Gärten mit weiten Getreidefeldern und grünen Weinbergen dehnen sich hier aus, und ungepflasterte Wege und einst für Maulesel bestimmte Pfade, die kleine Bäche überqueren, die zum dichter bewachsenen Tal fließen, sind erkennbar. Im Norden der Stadt befinden sich die Waldgebiete Filci und Monte Polizzo, eine archäologische Ausgrabungsstätte von bedeutendem Interesse. Von deren Gipfel aus genießt man Richtung Osten eine herrliche Hügellandschaft mit Oliven- und Mandelhainen, die sich bis zu den Hügeln von Mokarta, Musita und Giardino Grande ausdehnen. Bei Sonnenuntergang wird der Blick von dem eindrucksvollen Naturschauspiel der Sonne eingefangen, die über den ägadischen Inseln, die sich in den Salinen Marsalas des Stagnone widerspiegeln, untergeht. Großartig ist auch die Aussicht von Montagna Grande.
Natur
Der Bergkomplex Montagna Grande, Gebiet Gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB), mit einer Ausdehnung von circa 1300 Hektar, gehört zum Gebiet Salemis und stellt einen Schutzbereich der Flora und der Fauna besonders in den vom Menschen wenig gestörten Gebieten dar. Von zwei Eingängen aus, gegenüber der künstlich überschwemmten Fläche des Staudammes Rubino, kann man in den Wald hereingehen. An den steileren Felswänden wächst die kleine Felsen-Nelke (Dianthus rupicola), die von Natura 2000 kodifiziert und geschützt wird. Obgleich fast das ganze Berggebiet künstlich mit Nadelbäumen des Typen Aleppo-Kiefer aufgeforstet wurde, überleben naturalistische Elemente, die es möglich machen, die Entwicklung des ursprünglichen Unterholzes und des Steineichenwaldes zu unterstützen. Unter den Tieren des Waldes leben geschützte Arten wie das Stachelschwein (Hystrix cristata) und der Hase (Lepus corsican). Unter den Vögeln sieht man häufig den Wiedehopf, die Bachstelze und die Schafstelze.
Traditionen
Votivbrote werden zu vielen religiösen Anlässen zubereitet: S. Giuseppe Brote, die künstlerisch für die Ausstattung der Cene (Mahle) verarbeitet werden; S. Biagio cudduréddi und die cavaddùzzi; cucciddàti, die am Tag, der S. Francesco di Paola gewidmet ist, zubereitet werden; cuddùri, die für S. Antonio Abate und für S. Elisabetta vorbereitet werden: manùzzi d’i’ morti für die Gedenkfeier der Verstorbenen. La Cacciata ist die „Getreidefeier“, mit der das ländliche Leben gefeiert wird. Insbesondere wird an die Aktivitäten von der Ernte bis zum Mahlen und an das Lagern des Mehles erinnert. Die antike Getreideverarbeitung wird außerdem von Gesängen und von Glückwunschtänzen in einer halb heiligen, halb weltlichen Atmosphäre begleitet, die die Generationen miteinander vereint.
Religion
Die Stadt Salemi ist ein hervorragendes Beispiel von Glauben und Religion, wie die über hundert Kirchen und die zahlreichen Feste und Prozessionen bezeugen. Unter diesen spielt die Prozession von San Nicola, Schutzheiliger der Stadt, eine bedeutende Rolle, die am 6. Dezember stattfindet, und die Feier von San Biagio am 3. Februar. Salemi drückt seine Verehrung gegenüber San Giuseppe mit dem Aufbau von typischen Altaren aus, die Cene di San Giuseppe genannt und mit Brot geschmückt werden. Viele Leute nehmen an der Karfreitagsprozession teil sowie am Fest von Maria Santissima della Confusione am letzten Sonntag im August. Das Fest des Santo Padre, das im Mai stattfindet, wird auch von der Gemeinschaft der Salemitaner, die nach Canada ausgewandert sind, gefeiert. In der Weihnachtszeit wird in den mittelalterlichen Gassen der Altstadt ein bewegendes Krippenspiel mit lebendigen Personen aufgeführt.
Kunst
In der Kirche Sant’Agostino befinden sich eine Statue der Madonna del Soccorso von Antonello Gagini und ein San Luca der Gaginesca-Schule. Interessant ist die Orgel von 1711 der Kirche des Kollegiums, die mit Blumen bemalt und gold gelackt ist. Die Abteilung der geistlichen Kunst des Museo Civico besteht hauptsächlich aus Skulpturen des 15. und 16. Jahrhunderts, wie die Statue der Madonna con Bambino von Francesco Laurana und Werke von Domenico und Antonello Gagini. Bedeutend sind die Freskomalereien des zweiten Saales: la Caduta di Cristo sotto la croce e Maria in trionfo fra Santi von dem Künstler aus Bologna Francesco Ferrasiti (1667). Unter den Gemälden befindet sich eine Madonna degli Angeli von Mariano Smiriglio (1604). In der kleinen, aber eindrucksvollen Kirche Sant´Annedda kann man das Crocefisso des Altares von Milanti (17. Jh.) und die Gemälde aus dem 18. Jahrhundert des Fra Felice da Sambuca bewundern, die das Leben von Jesus Christus darstellen.
Archäologie
In dem Gebiet von Salemi sind zahlreiche Ansiedlungen, die auf eine Zeitspanne zurückgehen, die von der Urgeschichte bis zum Mittelalter reicht. In Mokarta befindet sich eine bedeutende sikanische Siedlung, die auf Ende 13. – Anfang 10. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht. Die Forschungen, die auf dem Berg Polizo durchgeführt wurden, haben die Reste einer Elymer-Stadt ans Licht gebracht, die zwischen dem 7. und dem 6. Jahrhundert v. Chr. existiert hat.Um 325 v. Chr. wurde die Akropolis von den Puniern besetzt und später, zwischen den Jahren 950 und 1000 n. Chr., entwickelte sich teils auf vorher bestehenden Strukturen eine kleine Siedlung. Zahlreiche Nachforschungen, die in der Altstadt durchgeführt worden sind, haben ergeben, dass das Gebiet schon im 7. Jahrhundert v. Chr. besiedelt war. Eines der interessanten Zeugnisse aus der frühchristlichen Epoche in Westsizilien ist die Basilika San Miceli, auf das 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr. datierbar, mit Musiv-Fußböden und griechischen und lateinischen Inschriften.
Bauwerke
Die Kirche Sant’Agostino mit Ursprüngen aus dem 13. Jahrhundert hat an der Fassade zwei Nischen mit den Statuen der Heiligen Pietro und Paolo. Nebenan befindet sich das Kloster mit dem eleganten Kreuzgang (15. Jh.). Die ursprüngliche Struktur der Jesuitenkirche geht auf das 17. Jh. zurück. Die Fassade wird von einem Portal mit vier spiralförmigen Säulen aufgelockert. Integriert in die Struktur des ehemaligen Kollegiums ist eine interne Kappelle mit bemalten Wänden, die 1705 erbaut wurde und Casa Santa genannt wird, da sie eine Kopie des Originals aus Loreto ist. Das Schloss, das auf 1070-1113 zurückgeht, ist trapezförmig mit einem rechteckigen Hof und drei eckigen Türmen. Auf der Akropolis der Stadt errichtete sich die ehemalige Mutterkirche, die San Nicola di Bari gewidmet ist, vermutlich auf der Stelle eines vorher existierenden heidnischen Tempels, der dann eine Moschee geworden war. Der Bau wurde 1761 fertig gestellt. Der Architekt A. Siza Viera hat die Ruinen der Apsis als Hintergrund des Platzes zur Erinnerung an das Erdbeben gelassen.
Museen, Wissenschaft, Didaktik
In der Kirche Sant’Agostino sammelt das Museo degli argenti Kelche, Hosteinkelche, Heiligenschreine und verschiedene Gegenstände liturgischen Gebrauchs aus Silber. In der Abteilung der heiligen Paramente sind Dalmatike und andere bestickte liturgische Gewänder ausgestellt, hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert. Interessant ist das Exemplar aus dem 16. Jahrhundert. In der Kirche San Bartolomeo ist das Museo del pane untergebracht – eine Ausstellung der Brote, die für das San Biagio Fest und für die Votivaltare der „San Giuseppe Mahle“ zubereitet wurden und die Form von Blumen, Pflanzen, Tieren und christlichen Symbolen haben. Im ehemaligen Jesuitenkollegium befindet sich das Museo Civico mit den Abteilungen: heilige Künste, Archäologie und Risorgimento. Eine permanente Ausstellung bei der Ziegelei Santangelo dokumentiert „10 Jahre Archäologie im Gebiet von Salemi“. Die Gemeindebibliothek Simone Corleo hat einen Bücherbestand von circa 100.000 Werken und sammelt gedruckte Werke aus dem 16. Jahrhundert.
Typische Produktionen
Unter den handwerklichen Produktionen, die bis heute erhalten geblieben sind, sind die Verarbeitung des lokalen Steines, das Teppichweben und die Stickerei erwähnenswert. Der Stein, der in Salemi für den Bau verwendet wird und Campanedda genannt wird, ist ein stark zementierter Sandstein, der fast keine Maserungen oder Unterbrechungen hat. Seine Farbe ist natürlich warm und gleichmäßig, mit Schattierungen von hellgelb über rosa bis zu einer intensiveren goldenen Pigmentierung, die er durch Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüsse annimmt. Er wurde viel für tragende Wände verwendet und vor allem für Strukturen geschätzt, die besonders raffinierte Techniken erforderten wie Portale, Wandfriesen und Wappen. Mit viel Geschick und Erfahrung verarbeiten die Frauen dagegen die Rohstoffe in richtige Schmuckstücke von Spitzen und Stickereien oder in wertvolle Teppiche.
Önogastronomie
Die Vielfalt an Traditionen, Sitten und Bräuchen, die sich auf die verschiedenen Volksgruppen beziehen und in den Jahrhunderten das Kulturgut der Stadt bereichert haben, spiegelt sich auch in der Önogastronomie wider, die sich durch hervorragende Öle, hochwertige Weine, namhafte Liköre, antike Götterspeisen und Kräuterliköre auszeichnet, wie auch köstliche Süßspeisen mit Ricotta-Käse, die in den lokalen landwirtschaftlichen Betrieben produziert werden. Salemi ist auch für seine Wurstwaren und den Käse hoher Qualität bekannt, wie Pecorino und der milde Vastedda del Belice DOP. Traditionsgemäß produzieren einige Firmen Nahrungskonserven und insbesondere getrocknete natürliche oder gewürzte Tomaten. Zu den Broten von San Biagio und San Giuseppe kommen die traditionellen Osterbrote mit Eiern. Ein typisches Gericht des San Giuseppe Mahles ist pasta con la mollica – Spaghetti mit Brotkrumen, die mit Öl, Zucker, Zimt und gehackter Petersilie vermengt wurden.
Veranstaltungen
Ein Ereignis von großer Bedeutung sind die Cene di San Giuseppe - ein Mahl, das drei Armen serviert wird, die die Heilige Familie darstellen. Dafür wird ein mit Broten geschmückter Altar hergerichtet, der in seinem Inneren eine kleine Kirche wiedergibt. Mit diesem Mahl wird die Arbeit und die Familie gepriesen, mit dem Brot als abschließende Belohnung eines langen anstrengenden Jahres. Außerdem wird San Giuseppe zelebriert als Symbol der bescheidenen und ruhigen Arbeit, die mit gelassener Beständigkeit für die Liebe der Familie bewältigt wird. Eine weitere bedeutende Veranstaltung sind die Giornate Garibaldine, die die Ausrufung der Diktatur seitens Giuseppe Garibaldis auf der Insel feiern. Die Tage beinhalten Ausstellungen, Tagungen sowie einen historischen Umzug mit wie damals verkleideten Personen mit Filmausschnitten der Landschaft und des Aufenthaltes Garibaldis in der Stadt.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Die Unterhaltungs- und Sportgelegenheiten, die die Stadt anbietet, sind umfangreich und unterschiedlich: in der Merzwecksportanlage San Giacomo finden Fußball- und Athletikveranstaltungen statt, die von einem zahlreichen Publikum verfolgt werden, das täglich die Anlage füllt. Die Sporthalle beherbergt Ereignisse mit Volleyball, Basketball, Kampfsportarten und Gewichtheben. Zahlreiche Tennisplätze ergänzen die Ausstattung der sportlichen Einrichtungen. Das reiche Hügelgebiet bietet wundervolle Aussichten an, die man bei Pferdeausritten genießen kann oder an Bord der Ultraleichtflugzeuge, die ihren Stützpunkt in dem Ortsteil Contrada Bovarella haben, in einer wichtigen Position zwischen dem Autobahnkreuz A29 und dem Stadtzentrum. Die zahlreichen städtischen Vereine organisieren im Laufe des Jahres verschiedene kulturelle und theatralische Ereignisse und bereichern damit das Leben der Stadt.
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