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Campobello di Mazara
Die Landschaft von Campobello di Mazara zeichnet sich durch weitläufige Flächen aus, auf denen hauptsächlich Olivenbäume und Wein angebaut sind. Die Felder und das ländliche Leben haben seit stets die Geschichte und die Wirtschaft des Ortes geprägt. Heute wird an diese Tradition im Museo della vita e del lavoro contadino erinnert, die dem Besucher antike Berufe und heute nicht mehr vorhandene ländliche Traditionen darstellt. Campobello ist jedoch hauptsächlich durch die historischen Steinbrüche Cave di Cusa bekannt. In diesem außergewöhnlichen Ort, in dem der Reiz der Archäologie mit der Schönheit der natürlichen Landschaft verbunden sind, bauten die Bewohner Selinunts die Bauelemente für die riesigen Säulen ab, die ihre Tempel stützten. Es sieht hier so aus, als ob die Arbeiten nach der zeitlichen Unterbrechung noch zu Ende geführt werden müssen, was der Stätte große Faszination und Suggestion verleih.
Die Landschaft von Campobello di Mazara zeichnet sich durch weitläufige Flächen aus, auf denen hauptsächlich Olivenbäume und Wein angebaut sind. Die Felder und das ländliche Leben haben seit stets die Geschichte und die Wirtschaft des Ortes geprägt. Heute wird an diese Tradition im Museo della vita e del lavoro contadino erinnert, die dem Besucher antike Berufe und heute nicht mehr vorhandene ländliche Traditionen darstellt. Campobello ist jedoch hauptsächlich durch die historischen Steinbrüche Cave di Cusa bekannt. In diesem außergewöhnlichen Ort, in dem der Reiz der Archäologie mit der Schönheit der natürlichen Landschaft verbunden sind, bauten die Bewohner Selinunts die Bauelemente für die riesigen Säulen ab, die ihre Tempel stützten. Es sieht hier so aus, als ob die Arbeiten nach der zeitlichen Unterbrechung noch zu Ende geführt werden müssen, was der Stätte große Faszination und Suggestion verleih.
Landschaft
Die Landschaft zeichnet sich durch eine aufeinander folgende Farbgebung aus. Für die Umgebung typisch sind die Sciare – Flächen mit felsigem Untergrund, deren Name aus dem Arabischen stammt und „trockene Erde“ bedeutet. Dort findet man nur eine geringe Vegetation in den Mulden, in denen sich das Geröll der umgebenden Felsen angesammelt hat. Die palma nana (Zwergpalme) ist sicherlich die meist verbreitete Pflanzenart. In der üppigen Landschaft befinden sich hauptsächlich gepflegte Reihen von Olivenbäumen, Weinberge, Zitrusfrüchte und Gemüsefelder, die alle wie in einem Garten angebaut werden. Richtung Westen stößt man auf die Cave di Cusa (Steinbruch Cusa), in denen sich die Vegetation als macchia mediterranea (in niedriger Höhe wachsende Vegetation typisch mediterraner Pflanzenarten) entwickelt. Direkt dahinter Richtung Tre Fontane beginnen die Dünen, die sich im Frühling dank der Silene colorata rosa und durch blühende Lilien weiß färben. Richtung Südwesten befindet sich die felsige Küste von Torretta Granitola mit ihrem beeindruckenden Fischerdorf.
Geschichte
Campus Belli war ursprünglich der von den Römern stammende Name des Ortes, an dem die Schlacht in der Contrada San Nicola zwischen Segesta und Selinunt stattfand und später der Name der Stadt. Der bewohnte Stadtkern entstand 1618 als Don Giuseppe di Napoli in der Nähe seines sich neben einem dominikanischen Kloster befindenden Schlosses zwei lange Reihen Bauernhäuser errichten ließ, die mit den heutigen Straßen Garibaldi, Badiella und Risorgimento übereinstimmen.
Im Jahr 827 landeten am Capo Granitola die Araber, die dem Ort den Namen Ras al Balat gaben und die Eroberung Siziliens einleiteten. Nach historischen Quellen befand sich das Jagdgut Bellumrepar von Friedrich II. in der Contrada Birribaida (Arabisch: weißes Turm-Haus).
1893 wurde in Campobello ein von Vito Denaro geleiteter Verein gegründet, mit dem Ziel, die von den Großgrundbesitzern zerstörte Würde der Arbeiter wiederherzustellen.
Natur
Früher war die Flora reich und vielfältig, was auch durch die Namen einiger Orte verdeutlicht wird, in denen der Begriff bosco (Wald) vorkommt: bosco Tre Fontane, bosco Angilluffo, bosco Guardiola, bosco Nuovo, bosco Vecchio. Hier zeigt sich, dass das südliche Gebiet einmal reich an Bäumen war, welche aber mit der Zeit durch neue Kultivierungen von Wein, Olivenbäumen und Zitrusfrüchten ersetzt wurden.
Das Hinterland war besonders von Korkeichen und die Küstendünen von Pappeln geprägt. Diese Wälder mit einer Breite von circa vier und einer Länge von zwei Meilen, in denen auch Mastixbäume, Gingster und Tamariske wachsen, bilden die dichte Vegetation zwischen Tre Fontane und Manica Longa.
Man findet heute fast keine Korkeichen mehr. Es sind nur noch wenige Exemplare auf Landstreifen mit einheimischer Vegetation vorhanden, die sich innerhalb der kultivierten Felder befinden. Die Reste eines Pappelwaldes im Küstenbereich der Dünen von Tre Fontane verdeutlichen die frühere botanische Beschaffenheit dieses Gebietes. Die Verkleinerung der Wald- und Grünflächen zu Gunsten immer größer werdender Gebiete landwirtschaftlicher Nutzung verursachte das fortschreitende Verschwinden wilder Tiere wie z.B. der Wölfe.
Aufgrund der damals Malaria verbreitenden sumpfigen Gewässer, wurde der See Ingegna im Jahr 1906 trockengelegt, was die Avifauna stark beeinflusste. Südlich der Cave di Cusa wurde eine Bodensenke - Pantano Leone -überschwemmt, die heute ein Naturschutzgebiet ist. Dieser Sumpf wird jetzt von Zugvögeln wie Blässhühnern, Wildenten, rosa Flamingos, Stelzenläufern, Stockenten und vielen anderen Vogelarten bevölkert. Es ist, als ob die Vögel den trockengelegten See Ingegna mit diesem neu entstandenen See Pantano Leone ersetzen wollten, fast als ob zwischen ihren Generationen ein historisches Gedächtnis der Orte weitergegeben wurde.
Archäologie
Die auffallenden und beeindruckenden Spuren der antiken Epoche zeigen sich in den Cave di Cusa, aus denen die aus dem nahe gelegenen Selinunt stammenden griechischen Kolonien 150.000 Kubikmeter kalkhaltigen Sandstein zur Gewinnung von Baumaterial für die Stadt und die herrlichen Tempel abbauten, der in dem gesamten Gebiet reichhaltig vorhanden war.
Dieser besondere, von Selinunt ca. 11km entfernte, Ort ist archäologisch einzigartig und bildet mit der dort vorhandenen Vegetation eine eindrucksvolle Umgebung. Hier blieb die Zeit im Jahr 409 v. Chr. stehen, als Hannibal, der Sohn Giskos, die Bewohner überraschend angriff und die Stadt zerstörte. Im ca. 1,7km langen, sich auf verschiedenen Ebenen befindenden, holprigen und grünen Gebiet des Steinbruches wurde der Abbau, die Bearbeitung und der Transport der Felsen abgebrochen und wegen der plötzlich bevorstehenden Bedrohung der Karthager nie wieder aufgenommen. Einige nur unfertige Blöcke wurden während ihrer Bearbeitungsphase auf dem Boden liegen gelassen, wie auch andere schon fertig geschnittene Blöcke. Diejenigen, die nach Selinunt transportiert werden sollten, wurden auf die Straße verladen. Hier sieht man auf welche Weise die Säulentrommel mit Hammer und Meißel herausgeschlagen wurde. Die kreisförmigen Einschnitte im Felsen zeigen die Vorbereitungsarbeit, auf die eine allseitige tiefe Grabung folgte, bis es möglich war, die Trommel herauszuziehen. Danach wurden sie vermutlich mit einem Holzgerüst verkleidet und auf einen von Ochsen gezogenen robusten Wagen verladen. Eine außergewöhnliche Erscheinung sind, abgesehen von den Einschnitten auf den Felsen, zwei riesige noch am kalkhaltigen Boden haftende Felsblöcke, die von tiefen Einschnitten umgeben sind. Seinen heutigen Namen verdankt der Steinbruch seinem ehemaligen Besitzer Baron Cusa.
Bauwerke
Die ältesten Gebäude Campobellos sind der Herzogspalast aus dem Mittelalter, der im 17. Jh. in eine herrschaftliche Residenz umgebaut wurde und die Santa Maria delle Grazie gewidmete Mutterkirche, die schon Mitte des 16. Jh. existierte, im 18. Jh. wieder aufgebaut und 1839 sowie 1848 renoviert wurde. Der ca. 27 Meter hohe Uhrturm, der aus der Ortschaft herausragt, wurde von der Gemeinde auf der Piazza del Mercato errichtet und am 6. März 1877 eingeweiht. Die Stundenglocke kommt aus dem Königspalast Palermos, während die Glocke, die jede viertel Stunde schlägt, vor Ort von Fachkräften aus Burgio (Agrigent) gegossen wurde.
Eine typische Bauweise für dieses Gebiet ist der „Haus-Hof“ – ein Erbe der arabischen Kultur, welche einen starken Einfluss auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Ortes hatte.
Auf dem Land verteilte Türme, Bagli, Bauernhäuser und eine Windmühle bezeugen die landwirtschaftliche Tradition des Gebietes.
Traditionen
Das Museo della Civiltà Contadina, das 1975 als erstes Museum dieser Art in Sizilien eingeweiht wurde, stellt die historische Erinnerung der Stadt dar, die sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft bezieht. In sechs Phasen gegliedert werden das Korn, der Wein, das Fass, das Haus, der Wagen, der Käse sowie die verschiedenen dazugehörigen Berufe, wie der des Küfers, des Hirten und des Seildrehers dargestellt. Es sind zahlreiche Werkzeuge, die für das Pflügen, die Aussaat, das Mähdreschen sowie für die Weinlese und –herstellung verwendet wurden, ausgestellt, aber auch beeindruckende Gegenstände, die für die Tiere genutzt wurden. Das Innere eines Bauernhauses wurde wieder eingerichtet sowie typische Manufakturware ausgestellt, die mit der Zwergpalme - sizilianisch giummarra - realisiert wurde.
In der historischen und kulturellen Erinnerung der Bewohner Campobellos sind Volksspiele, wie gioco delle pignate (Spiel mit den Tannenzapfen) und albero del gallo (Hahnbaum) präsent, die bei Gelegenheit zu Volksfesten wieder gespielt werden.
Önogastronomie
Prächtige jahrhundertealte Olivenhaine und gleichmäßige Reihen von Weinstöcken prägen die Landschaft und liefern große Mengen hochwertiger Trauben sowie die bekannte D.O.P. Olive Nocellara del Belice, welche sich optimal zum Verzehr und zur Herstellung von Öl eignet. Das extravergine Olivenöl mit seiner glänzend grünen Farbe und seinem typisch würzigen und stark aromatischen Geschmack ist optimal in unerhitztem Zustand, wird aber auch zum frittieren und in der Kosmetik verwendet.
Des weiteren geben Zitrus- und Obstgärten hervorragende Früchte ab. Der Anbau in Gewächshäusern liefert Gemüse mit typisch mediterranem Geschmack. In der kulinarischen Tradition spielt das pane nero (Schwarzbrot) eine große Rolle - ein Vollkornprodukt aus Hartweizenmehl, das hier Tumminia bezeichnet wird und eine spezielle Varietät aus der Gegend des Valle del Belice ist. Der Teig wird, getrennt von der gröbsten Kleie, mit natürlicher Hefe (biga, säuerlicher Restteig vom Vortag) und Wasser (50% im Vergleich zur Kleie) geknetet und unterscheidet sich von den anderen durch seine steingemahlene und mit Holz gekochter Kleie. Dieses Brot zeichnet sich durch seinen Duft und seinen besonders süßen und delikaten Geschmack aus und eignet sich optimal zum Verzehr ohne Belag.
Der Pecorino (gereifter Schafskäse von harter Konsistenz), der traditionsgemäß auf natürliche Weise aus hundert Prozent Schafsmilch hergestellt wird, ist einzigartig in der Käseproduktion.
Der Ricotta (Frischkäse aus Schafsmilch) ist eine besondere Zutat des lokalen Konditoreigewerbes, welche in Geschmack, Natürlichkeit und Frische unvergleichbar ist. Typisch für die Osterzeit sind die Campanari - Teigringe mit gekochtem Ei.
Die Fische, die aus dem Meer bei Torretta Granitola stammen, wie pesce azzurro („blauer Fisch“), Seebarben, Drachenköpfe und andere werden gegrillt, frittiert oder als Suppe angeboten.
Religion
Das Festa del Crocefisso ist die älteste Feier der Stadt, während der die hölzerne Statue, die von dem Frater Umile da Petralia realisiert wurde, groß verehrt wird. Sie befindet sich in der Mutterkirche und wurde von dem Duca Don Giuseppe Napoli e Barresi am 23. Mai 1666 gestiftet. Das Volk war stolz auf diese Gabe, begrüßte diese Statue mit großer Freude und dankte lobpreisend Gott und dem Duca (Herzog). Die Feierlichkeiten werden heute mit der Prozession des Kruzifixes, das von den Gläubigen auf deren Schultern auf einer kunstvollen Vara getragen wird, abgeschlossen.
Am 15. Juni wird der Schutzheilige der Stadt San Vito gefeiert, während am 15. August die eindrucksvolle Prozession am Meer der Immacolata stattfindet.
Zu Ehren von San Giuseppe findet am 19. März die traditionelle „Einladung“ von drei Personen statt, welche die Heilige Familie darstellen. Dabei wird ein Mahl mit vielen Speisen vor einem geschmückten Altar serviert. Die Ankunft der drei Personen im Haus des Gastgebers wird von einem Trommelspieler tammurinaru angekündigt.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Die Stadt verfügt über einen Fußballplatz der Gemeinde, eine Turnhalle der Provinz, in der man Basketball und Volleyball spielen kann sowie weitere private Turnhallen. Vereine und Verbände fördern Reitsport, Fechten und Boxen. Eine weitere touristische Attraktion ist der Wasservergnügungspark.
Das Fischerdorf Tre Fontane mit seinen Strandbädern wird von vielen Badegästen besucht, die von dem klaren Wasser angezogen werden und diesen Küstenort als Sommeraufenthalt auswählen. Für Touristen und Sommerbewohner hat die Gemeinde Tennisplätze gebaut.
Die Bucht Puzziteddu zwischen Capo Granitola und dem malerischen Felsenriff am Meer, von dem der Name stammt, ist aufgrund seiner idealen Winde und Luftströme ein beliebtes Ziel für Surfer und Windsurfer.
Schwimmbäder und Fußballfelder befinden sich in privaten Einrichtungen.
Veranstaltungen
Im Dezember 2007 startete in Campobello das Festival dell´oliva d´oro nell´alimentazione, was soviel bedeutet wie Festival der Goldolive in der Ernährung. Dieses kulturelle Ausstellungsereignis setzt sich zum Ziel die lokalen Spezialitäten und Besondertheiten mit Treffen, Zusammenkünften, Ausstellungen, Führungen im Gemeindegebiet sowie Kostproben frischen Olivenöls und typischer Produkte aufzuwerten.
Die Sommeraufführungen in Torretta Granitola sind feste Veranstaltungen. Der Premio di poesia (Gedichtwettbewerb) im Vorort Tre Fontane ist eines der kulturellen Ereignisse, das regional anerkannt ist.
Die Targa Nino Buffa – dodici ore notturna ist ein regelmäßig stattfindendes Autorennen internationalen Charakters, das zu einer nationalen Rennserie gehört und eine Etappe mit Oldtimern hat.
Gelegentlich finden in den Cave di Cusa der Palio, ein traditionelles Pferderennen statt sowie Theater- und Tanzaufführungen, bei denen bekannte internationale Truppen auftreten.
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