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Alcamo
Bekannt als "Stadt des Weines und der Kunst“, Geburtstadt des Poeten Ciullo D’Alcamo ist eins der renommiertesten Orte der Provinz. In der Altstadt kann man das Schloss der Conti di Modica bewundern, sowie die herrschaftlichen historischen Gebäude und die an Kunstwerken reiche Kirchen (Skulpturen der Gagini, Stuckarbeiten von Serpotta, Gemälde von Borremans). Von dem emporragenden Berg Bonifato aus, auf dem sich das Naturschutzgebiet Riserva Bosco d´Alcamo und die Ruinen des Schlosses Ventimiglia befinden, hat man eine wunderschöne Aussicht auf den herrlichen Golfo di Castellammare und auf die weißen Strände von Alcamo Marina. Der Anbau der Melone “purceddu“ und besonders die Weinproduktion – die Stadt ist eine der geschätztesten Weinanbaugegenden Italiens - machen aus Alcamo eine der wichtigsten Stationen in der Provinz, die auch für die tausendjährige Verarbeitung des Travertin-Steines bekannt ist.
Bekannt als "Stadt des Weines und der Kunst“, Geburtstadt des Poeten Ciullo D’Alcamo ist eins der renommiertesten Orte der Provinz. In der Altstadt kann man das Schloss der Conti di Modica bewundern, sowie die herrschaftlichen historischen Gebäude und die an Kunstwerken reiche Kirchen (Skulpturen der Gagini, Stuckarbeiten von Serpotta, Gemälde von Borremans). Von dem emporragenden Berg Bonifato aus, auf dem sich das Naturschutzgebiet Riserva Bosco d´Alcamo und die Ruinen des Schlosses Ventimiglia befinden, hat man eine wunderschöne Aussicht auf den herrlichen Golfo di Castellammare und auf die weißen Strände von Alcamo Marina. Der Anbau der Melone “purceddu“ und besonders die Weinproduktion – die Stadt ist eine der geschätztesten Weinanbaugegenden Italiens - machen aus Alcamo eine der wichtigsten Stationen in der Provinz, die auch für die tausendjährige Verarbeitung des Travertin-Steines bekannt ist.
Landschaft
Durch die Position – 276 Meter über dem Meeresspiegel – an den Füßen des Berges Bonifato, der als „westsizilianischer Deckel“ angesehen wird, spiegelt sich die Stadt im blauen tyrrhenischen Meer wieder und stellt einen einzigartigen Balkon dar, der auf den Golf von Castellammare geht. Von ihm aus kann man von Punta Raisi bis zum Vorgebirge Capo San Vito zwischen Land, Himmel und Meer ein atemberaubendes Panorama genießen. Von der Spitze des Berges Bonifato entfaltet sich der Blick auf ein weites Gebiet mit den fruchtbaren Tälern der Flüsse Jato (im Osten) und Freddo (im Westen).
Von dem Platz Bagolino aus, Belvedere genannt, hat man einen spektakulären Blick auf den Golf und auf die sanfte Hügellandschaft, die von der Anordnung der Weinberge, den Reihen der Olivenbäume und den Befestigungsanlagen der Bagli ausgezeichnet wird.
Hinreißend schön ist auch der Ausblick, den man von Schloss Calatubo auf den Golf und ins Hinterland bis zum Berg Bonifato hat.
Geschichte
Die Stadt wurde von Elymern, Römern und Byzantinern wegen ihrer strategischen Position mit den westlichen Zugangswegen nach Palermo ausgewählt. Mit den Arabern erhielt sie den Namen Alqamah. Um das Schloss (14. Jh.) formte sich der erste feste bewohnte Stadtkern, der heute längs der Achse der Hauptstraße VI Aprile ein reguläres Straßennetz aufweist: Das Datum erinnert an den glorreichen Tag von 1860, an dem Alcamo allen voran für die Befreiung der Insel eine provisorische antibourbonische Regierung ausrief und Garibaldi die Türen öffnete. Sie darf sich bedeutender Bürger rühmen wie z.B. der Poet Ciullo d’Alcamo (13. Jh.), Autor des Zwiegespräches Rosa fresca aulentissima, was soviel bedeutet wie frische duftende Rose, eins der ältesten Dokumente der italienischen Literatur; Sebastiano Bagolino, Poet und Maler des 16. Jh.; Agostino Pantò, 1675 geboren und Gründer der Akademie „ Buon Gusto „; Giuseppe Renda, Maler des 18. Jh.
Natur
Auf dem Gipfel des Berges Bonifato befindet sich ein grünes Gebiet, dass sowohl für die Entwicklung der Baumvegetation und deren erreichtes Gleichgewicht als auch für die Erholungs- und kulturelle Funktion interessant ist - das Naturschutzgebiet Riserva Naturale Orientata Bosco d´Alcamo, das von der regionalen Provinz Trapani geleitet wird. Auf den Hängen wachsen Ampelodesma, hier besser bekannt als ddisa, und andere Pflanzen wie Euforbia Dendroide, Zwergpalmen, Gerbersumach, Ginster und Steckenkraut, welche weite Flächen decken. Der dichte Wald, der hauptsächlich aus Nadelbäumen besteht, ist ein Lebensraum für viele Tiergruppen. In dem ehemaligen Hotel La Funtanazza befindet sich der Sitz des CELT - ein Umwelt- und Bildungszentrum, dass von der regionalen Provinz Trapani in Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden (wie unter anderen die LIPU) gegründet wurde. Diese Zentrum hat eine Birdwatching Hütte realisiert und eine Kampagne für die Sensibilisierung der Avifauna entwickelt.
Archäologie
Der Gipfel des Berges Bonifato ist eine interessante archäologische Ausgrabungsstätte, welche an die Oberfläche tretende Strukturen und Keramikfunde wieder ans Licht gebracht hat, die auf mindestens vier Phasen, die von der proto-historischen Zeit bis zum Mittelalter reichen, zurückgehen. Die erste, vom 9. bis zum 5. Jh. v. Chr., ist durch eingravierter, bedruckter und bemalter Keramik gekennzeichnet. Auf eine sporadische Besiedlung in spät antiker Zeit folgt eine Phase zwischen dem Ende des 6. – Anfang des 12. Jh. und Mitte des 13. Jh., die von sikulo-normanner und proto-majolischer Keramik ausgezeichnet ist.
Längs der Westseite des Berges, in der Contrada Funtanazza und Mazzone befinden sich die Reste einer Nekropole mit circa 50 Gräbern, die sich in grotticella artificiale (kleine künstlich angelegte Grotte) befinden, denen ein Dromos und manchmal ein rechteckiges Atrium vorausgehen. Interessant ist auch die Ausgrabungsstätte in der Contrada Foggia, in der römische Öfen entdeckt wurden.
Kunst
Die Kirchen stellen wirkliche Schatztruhen dar: vor allem die Mutterkirche, in der sich die Fresken der Kuppel des Hauptschiffes von dem Flämer Wilhelm Borremans und das herrliche Triptychon mit der Madonna tra gli Apostoli Filippo e Giacomo (1519), das Relief mit dem Transito della vergine (1529) und das Crocefisso (1523) von Antonello Gagini befinden. Von Giacomo Gagini dagegen stammt das San Pietro (1586). Auch von diesen beiden findet man Werke in der Kirche von San Francesco d’Assisi. Ein Meisterwerk von Antonello ist die Statue von Sant’Oliva (1511) in der gleichnamigen Kirche, in der sich auch die Annunciazione von Antonino und Giacomo Gagini (1545) und das wundervolle Gemälde Anime del Purgatorio von Pietro Novelli (1639) befinden.
Herrliche Stuckstatuen wurden beispielhaft von Giacomo Serpotta für die Kirchen Santi Cosma e Damiano (1722) und San Francesco di Paola (1724) geschaffen.
Bauwerke
Im Stadtzentrum mit seinen eindrucksvollen Straßen aus Kopfsteinpflaster befinden sich herrliche Kirchen, prunkvolle Paläste und ein gewaltiges Bauwerk aus dem vierzehnten Jahrhundert, welches die Ortschaft dominiert - das Schloss der Conti di Modica. Die Kirche von San Tommaso (aus der ersten Hälfte des 15. Jh.) ist ein kleines gothisch-chiaramontanisches Schmuckstück mit einem herrlichen Portal, der würdevolle Turm De Ballis (15. Jh.) dagegen ist mit einem eleganten Kranzgesims geschmückt. Die Mutterkirche macht mit ihrer prächtigen Basilikastruktur Eindruck, die ihr von Angelo Italia und Giuseppe Diamante (17. Jh.) gegeben wurde. Mittelpunkt der barocken Architektur sind die Kirchen Santi Paolo e Bartolomeo, Sant’Oliva und die des Jesuitenpensionates und besonders die Kirche der Santi Cosma e Damiano, die als eine der schönsten Kirche Siziliens gehalten wird.
Außerhalb des Stadtzentrums erheben sich die Reste von zwei Schlössern: Calatubo (11. Jh.) und Ventimiglia auf dem Bonifato Berg (14. Jh.)
Traditionen
Besonders wichtig sind in Alcamo ernste und humoristische Dialekt-Literatur, wie auch Volksliteratur mit Bezug auf lokale Begebenheiten und Erzählungen von Magie und Zauber. Es werden viele Rätsel, Redensarten und Sprichwörter verwendet, die sich unweigerlich auf Wein und Gastronomie beziehen, wie z.B. Ad Arcamu, nta’Austu li macaseni aspettanu lu mustu (Im August warten die Lagerhäuser in Alcamo auf Most); Biancu d’Arcamu e Cirasolu di Vittoria (Weißwein aus Alcamo und Cerasuolo aus Vittoria); Tri sunnu li bboni muccuna: ficu, persichi e miluna (Es gibt drei Leckerbissen: die Feigen, die Pfirsiche und die Wassermelonen); Vinu vecchiu e ogghiu novu (alter Wein und neues Öl); Ovu di un’ura, pani di un jiorno, vinu di un’annu nun ficiru mai dannu (1 Stunde frische Eier, 1 Tag altes Brot und 1 Jahr alter Wein haben noch nie jemanden geschadet).
Typische Produktionen
Bedeutend sind der Abbau und die Verarbeitung des Travertinsteines, dessen Vorkommen vom Norden des Berges Bonifato bis zur Contrada Cappuccini reichen und der den gesamten Untergrund des Zentrums darstellt. Mit seiner alveolaren Struktur und seiner Färbung von elfenbeinweiß bis nussfarben wurde er hauptsächlich nach 1925 bekannt, nachdem er geschliffen und poliert auf nationalen Messen ausgestellt wurde. Die „Meister“, die ihn Jahrhunderte lang verarbeiteten, haben in neueren Zeiten außergewöhnliche Kunstwerke geschaffen und zur Restaurierung der chinesischen Mauer beigetragen. Ein weiterer für die Gegend typischer Marmor ist der Rote, der damals sowohl in Alcamo als auch in anderen Städten verwendet wurde und die Freitreppe des Königspalastes in Palermo verkleidet. In der Stadt werden hauptsächlich in Handwerksfirmen Produkte wie Stickerei- und Keramikarbeiten Produkte wie Stickerei - und Eisenverarbeitung hergestellt.
Önogastronomie
Alcamo ist eins der wichtigsten sizilianischen Zentren für Weinproduktion. 1972 erhielt der Bianco d´Alcamo die D.O.C. Bezeichnung, welche kürzlich auch auf Rot- und Roséweine sowie Schaumweine erweitert wurde. Der frische Bianco d’Alcamo mit seiner hellen strohgelben Farbe und seinen grünen Reflexen hat einen trockenen Geschmack, ein fruchtig delikates Bukett und einen Alkoholgrad zwischen 11,5 und 13,5% vol.
Die Stadt rühmt sich auch der Produktion von Olivenöl extravergine und der purceddu-Melone - einer Varietät mit grüner, faltiger Schale und ovaler Form, die durch eine lange Haltbarkeit ausgezeichnet ist. Auch die Süßspeisenproduktion ist vielfältig wie z.B. die minni di virgini - brustförmige mit einer Milchcreme, die so genannte biancomangiare, gefüllte Kuchen. Die Koch - und Backzeiten der antiken Rezepte wurden von den Klosterschwestern häufig in Credo oder Ave angegeben.
Museen, Wissenschaft, Didaktik
Alcamo hat drei Bibliotheken: die Sebastiano Bagolino gewidmete Gemeindebibliothek mit einem Bestand von 68.000 Werken, unter denen die der aus ehemaligen Klostern und Konvikten stammenden Fondi Speciali und die Abteilung der Geschichte des Gebietes Alcamo, außerdem die Bibliothek der Salesianer und die multimediale San Giacomo de Spada.
Im Schloss der Conti di Modica befindet sich eine interessante Museums- und Kulturstätte, die eine umfangreiche Dokumentation über die Weinproduktion und über einheimische Kultur, Kunstwerke, zeitweilige Ausstellungen (Fotographie, Flaschen, etc.) und Kostproben önogastronomischer Produkte umfasst. In demoethnoantropologischen Abteilung sind aus dem Gebiet stammende Geräte, Gegenstände und Kleidung ausgestellt.
Interessant ist auch das Museo alcamese di arte sacra, welches Bilder, Silberobjekte, heilige Paramente und Messbücher ausstellt.
Religion
Am 19., 20. und 21. Juni findet das der Schutzpatronin der Stadt gewidmete festa della Madonna dei Miracoli statt. An diesen Tagen ergibt sich die Gelegenheit, in der Volksreligiosität, Kultur und Soziales aufeinander treffen. Dieses Fest wird von mehreren Veranstaltungen, die von Ritualen, Feierlichkeiten und der beliebten Prozession der auf der Schulter getragenen Madonna begleitet: Fahnenschwinger, Musikkapellen, Konzerte, Theater- und Musikstücke, historische Umzüge, die Zeremonie der Vespri Solenni mit der sehr schönen Beleuchtung des historischen Stadtzentrums, pyrotechnische Spiele, typische Verkaufsstände und Verkäufer von Trockensamen sind einige der heiligen und profanen Aspekte dieses außerordentlichen Festes, das außer den Bewohnern Alcamos auch die der Nachbarorte sowie Touristen anzieht. Pilgerfahrten zum Wallfahrtsort und blumengeschmückte Votivaltare in den Straßen gehen dem Fest einen Monat früher voran.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Die Stadt verfügt über zahlreiche Lokale, ein Theater sowie ein Kongresszentrum mit Ausstellungssaal. Mehrere Fitnessstudios; ein Mehrzweckzentrum mit Fitnessraum, Schwimmbad, Relaxbereich und physiotherapeutischer Abteilung sowie ein Erlebniszentrum mit Badeanstalt, Eislaufbahn und Vergnügungspark kann man aufsuchen. Ein Pferdesportzentrum mit Reitstall und –schule sowie einem Hindernissparcour bietet Reitausflüge und Trekking in der Landschaft Alcamos an.
Mittwochs findet man auf einem lebendigen Wochenmarkt ein vielfaches Warenangebot von Lebensmitteln, Kleidung, Gebrauchsgegenständen und Haushaltsprodukten.
In Alcamo Marina kann man verschiedene Wassersportarten betreiben. Der einige Kilometer lange Strand wird im Sommer von vielen Badegästen wegen seines feinen samtigen Sandes und des herrlichen Meeres geschätzt.
Veranstaltungen
Alcamo Estate bietet viele Konzerte, Theateraufführungen, Kinovorstellungen, Ausstellungen, Spiele, kulturelle, musikalische und sportliche Ereignisse. Im Juli und August findet das Summer Time Blues Festival statt – ein Festival, das international bekannte Künstler anlockt. Der Abend des 10. Augustes - Calici di Stelle genannt - ist Kostproben von einheimischen Weinen und typischen Produkten gewidmet. Ende des Sommers findet ein nationales Festival für Kunstler statt, das sich durch die fur Bürger organisierte Workshops und Begegnungen auszeichnet. Natale ad Alcamo bietet Veranstaltungen und Aufführungen während der Weihnachtszeit an. Im Theater Cielo d´Alcamo wird die Rassegna della Prosa e dello spettacolo (Reihe von Konzerten und Theateraufführungen) und der Concorso internazionale cantanti lirici veranstaltet. Im Marconi-Zentrum finden Konzerte mit klassischer Musik, Tagungen, Gemaldeausstellungen und Gesangswettbewerb statt. Gleichzeitig mit dem Festival degli artisti di strada (Festival der Straßenkünstler) ereignen sich die der Madonna dei Miracoli gewidmeten Feierlichkeiten.
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